“Netzaktivismus in der Krise?”
Anna-Katharina Meßmer, Dipl. Soziologin, assoziierte Mitarbeiterin des DFG-Projektes “Das optimierte Geschlecht?” an der LMU München. Stipendiatin der Friedrich-Ebert-Stiftung.
Kathrin Ganz, Politikwissenschaftlerin (M.A.), wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Forschungsgruppe Arbeit-Gender-Technik an der TU Hamburg-Harburg und Mitorganisatorin der Tagung.
Kurzinfomationen:
Oberflächliche Analysen betrachten Netzaktivismus als eine flüchtige und wenig tiefgehende Form des politischen Engagements. Die Clicktivism-Diagnose deckt sich jedoch nicht mit den Erfahrungen von Aktivist*innen. Viele beschreiben, wie sie durch das Netz politisiert und empowert werden. Gleichzeitig schildern sie, wie aufreibend netzbasiertes Engagement sein kann.
So lassen sich in digitalen Öffentlichkeiten neue Dynamiken beobachten, die mit Begriffen wie Filterbubble, Shitstorm, Call-Out-Culture, und Doxxing und Netzaktivismus-Burnout beschrieben werden. Diese stehen für Aspekte, die innerhalb von netzaktivistischen Kontexten auf unterschiedliche Weise als krisenhaft erfahren werden – als persönlich erlebte Krise, die zum (zeitweisen) Rückzug aus dem Netz führt, als Krise von Online-Kollektiven und als „new culture war“ (Laurie Penny), der digitalen Öffentlichkeiten durchzieht.
Am Ende des ersten Tages loten Anna-Katharina Meßmer und Kathrin Ganz gemeinsam mit dem Publikum aus, wie diese Effekte eingeordnet werden können. Handelt es sich dabei tatsächlich um Spezifika des politischen Handelns in digitalen Öffentlichkeiten? War Aktivismus nicht immer anstrengend, entgrenzend und konfliktgeladen? Oder ist die zunehmende Polarisierung von Öffentlichkeit als Effekt von sich zuspitzenden gesellschaftlichen Widersprüchen zu deuten? Wir freuen uns auf eine lebhafte und interessante Diskussion mit den TeilnehmerInnen der Tagung!
Podcast: Play in new window | Download (28.4MB)
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